Ron Schmidt M.A. - Kasinostrasse 61 - 52066 Aachen - Telefon: +49(0)241 4450058 - E-Mail: info@ron-schmidt-guitar.de - 24.01.2016 - V4.007
... das richtige Instrument
Den schönsten Satz zum Thema Ausrüstung brachte mal vor viel zu langer Zeit
mein Sohn aus der Grundschule mit: "Wenn ich nicht schwimmen kann, liegt es
bestimmt an der Badehose!"
Tipps für absolute Anfänger
Zwar brauchen wir unsere Instrumente zum Musizieren sicher etwas nötiger als die
Badehose zum Schwimmen. Aber sie müssen ganz bestimmt nicht immer neu und
teuer, und schon gar nicht immer billiger als letztes Jahr gekauft werden.
Zum erfolgreichen Lernen sollten sie gut bespielbar sein und einwandfrei
funktionieren. Wenn sich dann mit dem Erfolg auch der Spaß am Spielen einstellt,
hat sich die Anschaffung ganz bestimmt gelohnt.
In Aachen empfiehlt sich der Einkauf im Musikfachhandel, hier erhält jeder nicht
nur gute Beratung und Angebote, sondern auch Serviceleistungen mit Anbindung
an regionale Spezialfirmen, wie sie beim Kauf in weitentlegenen Megastores nicht
vergleichbar kostengünstig zu haben sind.
So wird zum Beispiel defekte Musikelektronik wie Keyboards usw. nicht selten von
Kunden nach Köln gebracht, von dort nach Aachen zum Reparieren, zurück nach
Köln und vom Kunden wieder nach Aachen. Einstellarbeiten und Änderungen am
Instrument können in Aachen absolut meisterhaft direkt vom Gitarrenbauer
erledigt werden, da braucht niemand mehr sein Instrument für Tage oder gar
Wochen auf die Reise zu schicken.
Abzuraten ist vom Kauf im Internet, wenn kein sachverständiger Berater
hinzugezogen werden kann. Diese Möglichkeit ist unter bestimmten
Voraussetzungen für fortgeschrittene Musiker attraktiv, macht aber gerade im
Anfangsunterricht viel zu oft unnötige Schwierigkeiten. Ganz und gar nutzlos ist die
Investition in sogenannte "Ideal-für-den-Musikunterricht" Schnäppchen vom
Lebensmitteldiscounter.
Wenn gespart werden muss, und das ist ja nun wirklich nichts Ungewöhnliches,
dann mit Verstand und fachlicher Unterstützung aus dem Unterricht heraus. Im
Fachhandel gibt es Leasing-Angebote und auch gebrauchte Instrumente, die
bei Unsicherheit noch einmal der Lehrer begutachtet, bevor der Handel endgültig
abgeschlossen wird.
Mundharmonika
Lediglich bei den Mundharmonikas kommt weder Leasen noch Gebrauchtes in
Betracht. Neue Instrumente sind bereits ab ca. 4,00 bis 15,00 € zu bekommen
und werden gespielt, bis sie verschlissen sind. Danach kauft man etwas Neues, da
es sich in dieser Preislage nicht lohnt zu reparieren.
Anders sieht das aus bei den Instrumenten für Fortgeschrittene. Diese sind zum
Teil erheblich teurer und werden dann vom Spieler selbst mit Ersatzteilen
versehen und gewartet. Es ist ratsam, vor dem Kauf mit dem Lehrer oder der
Lehrerin Rücksprache zu halten.
Keyboard
Ein Keyboard kann manchmal kostengünstig gebraucht erstanden werden. Dabei
ist der Kauf im Aachener Fachhandel dem Kauf von Privatanbietern vorzuziehen.
Die Händler geben Garantie im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und
helfen bei technischen Schwierigkeiten weiter.
Für den Anfangsunterricht ist ein Instrument auch dann noch gut geeignet, wenn es
nicht die brandneuesten Sounds und Rhythmen hat, aber von einem
Markenhersteller kommt, der hierfür noch Ersatzteile liefert. Dies sollte im Geschäft
erfragt werden.
Auch beim Keyboardkauf ist es ratsam, vor der endgültigen Entscheidung mit dem
Lehrer oder der Lehrerin Rücksprache zu halten.
Gitarre
Das ideale Anfangsinstrument ist die Akustik-Gitarre, vorzugsweise eine
Konzertgitarre, versehen mit Nylonsaiten und einer hochwertigen Sperrholzdecke
oder gar einer klangvollen Massivholzdecke, etwa Fichte oder Zeder. Wichtig bei
der Auswahl ist die Spielbarkeit und Intonation, daher sollte gleich beim Kauf ein
Umtauschrecht nach Prüfung durch den Gitarrenlehrer ausgehandelt werden. Die
Baugrößen unterscheiden sich nach der schwingenden Saitenlänge (Mensur) und
müssen individuell gewählt werden. Für junge Gitarrenspielerinnen und -spieler
gibt es viele verschiedene Größen.
Die mit Stahlsaiten versehenen Westerngitarren sind ebenfalls geeignet, jedoch
im Vergleich zu einer Konzertgitarre gleicher Qualität etwas teurer. Zudem sind sie
meist nur in Standardgröße erhältlich, ein erheblicher Nachteil bei Kindern und
jugendlichen Heranwachsenden im Hinblick auf die optimale Instrumentenhaltung.
Die Probleme mit den Fingerkuppen wegen der harten Stahlsaiten verlieren sich
zwar nach den ersten Wochen, kehren aber nach allen Gitarre(zwangs)pausen wie
Ferien, Krankheit usw. sofort zurück und können so die Anfangsmotivation
erheblich bremsen.
Elektrische Gitarren sind für den Anfangsunterricht in Gruppen nur unter
Vorbehalt zu empfehlen. Die Instrumente werden in kleineren Baugrößen selten
angeboten und erfordern von Anfang an aufwändiges Zubehör. Kinder und
Jugendliche sollten mit Eltern und Lehrern überlegen, ob sie nicht die Mehrkosten
für diese Ausstattung besser in Unterrichtsstunden und Spielliteratur anlegen
wollen. Sind jedoch die richtigen Voraussetzungen für eine Anschaffung gegeben,
dann muss unbedingt auf Qualität geachtet werden: lasst euch vom Händler und
Lehrer beraten!
... Zertifikate
Wer für sein berufliches Fortkommen ein Zertifikat benötigt, kann von IN VIA, der
VHS oder auch von mir eine Teilnahmebescheinigung erhalten, aus der die
Qualifikationsstufe hervorgeht. Dies kann hilfreich sein für Jugendgruppenleiter und
erst recht natürlich für Beschäftigte in kommunalen und staatlichen Sozial- und
Bildungseinrichtungen.
... das richtige Anfangsalter
Um es gleich auf den Punkt zu bringen: das beste Alter für den Beginn der
Musikausbildung ist immer jetzt. Aber wann ist es zu spät? Bin ich mit 9 Jahren
vielleicht schon zu alt, oder erst mit 90?
Ein Instrument spielen zu lernen ist nicht ganz so einfach, wie z.B. das
Fahrradfahren zu lernen. Es hat aber viele Gemeinsamkeiten damit. Ich muss mich
gerne bewegen, ich muss neugierig sein, meine Energie produktiv umsetzen
wollen, ich muss mir Ziele setzen und diese auch unbedingt erreichen wollen, aus
eigenem Antrieb und mit der eigenen Kraft.
Manche Kinder entwickeln diese Eigenschaften schon im Vorschulalter und
besuchen die Musikalische Früherziehung (MFE) oder die Musikalische
Grundausbildung (MGA) der Aachener Musikschule.
Meine Unterrichtsangebote für die Jüngsten sind die Mundharmonikakurse,
konzipiert für Kinder ab der dritten Grundschulklasse. Auch im Einzelunterricht
hat sich dieses Anfangsalter bewährt, in einzelnen Fällen waren die Kinder sogar
noch jünger. Das Keyboardspielen kann ebenfalls bereits zu diesem Zeitpunkt
angegangen werden.
Der Gitarreneinzelunterricht lässt sich sehr gut in den kindlichen Lebensalltag
integrieren, wenn damit in der vierten Klasse, etwa ein halbes Jahr vor dem
Schuljahres- und möglicherweise auch Schulwechsel begonnen wird.
Der Gruppenunterricht am Couven-Gymnasium wird meist von absoluten Anfängern
in Klasse 5, aber auch von Kindern besucht, die bereits ein wenig Spielerfahrung
haben. Kinder aller anderen Schulen haben ab Klasse 7 die Möglichkeit, meine
VHS-Kurse zur Liedbegleitung in der schülerfreundlichen Unterrichtszeit am
Nachmittag zu besuchen. Familienfreundliche Zeiten für das gemeinsame Lernen
mit Eltern oder Großeltern und Kindern bietet das vergleichbare Angebot bei IN VIA.
Ab Gitarre-Kurs 2 profitieren die Jüngeren auch für den Englischunterricht, denn
gesungen wird hier wie überall in der Popmusik nicht nur in deutsch.
Sowohl die Kurse als auch der Einzelunterricht wurden in der Vergangenheit von
Studenten und Berufstätigen ebenso wie von Senioren, kurz vor und oft auch im
Ruhestand, erfolgreich besucht. In einem meiner unvergesslichsten
Unterrichtsjahre blieb ein Kurs von ca. 65- bis über 70-Jährigen über 12 Monate
erfolgreich zusammen, um die Geheimnisse der gitarristischen Liedbegleitung mit
fröhlichen Liedern zu ergründen. Herrlich.
Zwar soll die Leistungsfähigkeit in einigen Lernbereichen bei den Älteren, etwa ab
17 (!) Jahren, schon wieder abnehmen, es kommen aber andere gute
Eigenschaften hinzu, mit denen sich vieles ausgleichen lässt. Wer also nicht an
Meisterschaften teilnehmen möchte, hat auch als Erwachsener noch unendlich
viele schöne Möglichkeiten.
Irgendwo am Lebensende wird dann der menschliche Körper doch mal ruhiger und
verweigert mehr oder weniger renitent jede Art von täglichem Training, aber, ehrlich
gesagt, bis dahin kann man ja durchaus einiges getan haben.